Schweißen in Zwangslagen, eintönige Schweißarbeiten, unpassende Schweißbrennergröße … für Belastungs- und Überlastungsschmerzen beim Schweißen gibt es unterschiedliche Ursachen. Glücklicherweise gibt es Maßnahmen, wie man Muskelschmerzen und Verspannungen beim Schweißen vorbeugen kann bzw. nach anstrengender Arbeit seinem Körper Entlastung bieten kann.
5 unterschiedliche Ansätze gegen Belastungsschmerzen beim Schweißen habe ich Ihnen hier zusammengestellt.
1. Leichte Schweißbrenner
Die Schweißbrennerentwicklung ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die in einem Handschweißbrenner und dem damit verbundenen Schlauchpaket verwendeten Materialien leichter sind als noch vor etwa zehn Jahren. Hochwertige Kunststoffe haben Metalle ersetzt, Leichtmetallkomponenten werden anstelle des üblichen Kupfers in stromführenden Kabeln verbaut, Wanddicken wurden reduziert, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen, um nur einige der Weiterentwicklungen zu nennen.
2. Ergonomisch gestaltete Schweißbrenner
Wie stark das Eigengewicht eines Handschweißbrenners mit Schlauchpaket die Muskulatur der Schweißerin oder des Schweißers belastet, liegt auch maßgeblich an der ergonomischen Gestaltung des Brenners. Sind Handbrenner und Schlauchpaket ganzheitlich ausbalanciert, entfällt ein zusätzlicher Kraftaufwand für den Ausgleich zwischen diesen beiden Komponenten. Hier schafft beispielsweise ein Kugelgelenk zwischen Handgriff und Schlauchpaket Entlastung, indem es die Hebelwirkung auf das Handgelenk reduziert. Dadurch wird zusätzlich die Pendelbewegung während des Schweißens erleichtert.
3. Optimaler Brennergriff
Ein Schweißbrenner muss gut in der Hand liegen, der Handgriff darf im Durchmesser weder zu groß noch zu klein sein, um die Unterarmmuskulatur nicht übermäßig zu beanspruchen. Auch die Position des Tasters muss so angebracht sein, dass sowohl Abstand als auch Winkel zwischen Finger und Taster ein einfaches Drücken des Tasters ermöglichen.
4. An die Aufgabe angepasster Brennerhals
Für manche Schweißaufgaben ist ein Standard-Brennerhals zu kurz und man muss sich vorbeugen, um an die Schweißstelle zu gelangen. Auf Dauer bedeutet das eine hohe Belastung für die Rücken-, Schulter- und Armmuskulatur. In diesem Fall entlastet ein langer Brennerhals den Rücken, weil man beim Schweißen aufrecht stehen kann.
5. Regelmäßige Fitnessübungen
Wie bei allen körperlichen belastenden Tätigkeiten beugen gezielte und regelmäßig angewendete Fitnessübungen zur Stärkung der Muskulatur Überlastung und Schmerzen vor. Auch nach einem Schweißarbeitstag helfen Lockerungsübungen – ebenfalls regelmäßig angewendet – bei der Regeneration beanspruchter Muskelgruppen.
Schauen Sie sich zu diesem Thema gerne auch dieses kurze Video an.
Sie sind an weiteren Themen interessiert?
Generell kann jeder Besucher der WELDPROF-Webseite über »Ask the WELDPROF« gezielte Fragen an mich stellen. Diese beantworte ich gerne per E-Mail oder auch in einem meiner Videoformate. Eine Interaktion mit Interessierten aus der Welt der Schweiß- und Fügetechnik ist ausdrücklich erwünscht!