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Die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2023 – Was ein Erlebnis!

Geschrieben von Prof. Emil Schubert | 09.11.2023 09:30:00

Die neuesten Trends, innovative Technologien und größte Begeisterung für die Schweißtechnik – all das konnte ich dieses Jahr auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN erleben! Sie ist die weltweit größte Fachmesse für Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik. Nach sechs Jahren Pause ist sie dieses Jahr an ihren alten Standort nach Essen zurückgekehrt und war eines der Jahreshighlights für die Schweißbranche. Natürlich war es ebenso für mich eine ganz besondere Zeit mit vielen interessanten Gesprächen, denn auch ein WELDPROF® lernt nie aus.

Was mir sofort aufgefallen ist: Die Atmosphäre war in diesem Jahr einzigartig. Die Begeisterung war groß, sich persönlich wiederzusehen, die Produkte live ganz genau unter die Lupe zu nehmen und mit den Fachexperten darüber sprechen zu können. Durch das direkte Miteinander entstand eine ganz andere Dynamik, insbesondere im Vergleich zu digitalen Events, die es in den letzten Jahren vermehrt gab.

Innovative Neuentwicklungen

Das diesjährige Motto von ABICOR BINZEL lautete »People | Planet | Progress«. Ich denke, diese drei Begriffe fassen den Anspruch an bestehende Produkte wie auch Neuentwicklungen in der Schweißtechnik sehr gut zusammen. Nämlich das Leben der Menschen ein wenig schöner zu machen, denn Schweißtechnik begegnet uns überall und macht vieles möglich, was uns alltäglich erscheint. Aber insbesondere auch, um das Schweißen selbst zu erleichtern und sicherer zu machen. Dabei gilt es, die Umwelt zu schonen und gezielte Maßnahmen zu etablieren, die auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft sichern. Beides funktioniert nur durch stetigen Fortschritt und neue, innovative Ideen. Diesen Anspruch – den Menschen, den Planeten und auch den Fortschritt im Auge zu behalten – konnte ich auch in den neuen Produkten wiederfinden.

Wegen des Mangels an Schweißfachkräften sind Cobots eine enorme Bereicherung – vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen. Insbesondere der iBOTone® ist sehr einfach zu programmieren, sodass der Schweißer schon nach kurzer Einarbeitung mit ihm arbeiten kann. Sein Einsatz entlastet den Schweißer und steigert gleichzeitig die Produktivität. Während beim manuellen Schweißen nur etwa 20 Prozent der Zeit tatsächlich geschweißt wird, kann die Schweißzeit mit dem Cobot auf bis zu 70 Prozent gesteigert werden. Zudem bleibt die Qualität der Schweißnähte mit einem Cobot auch nach vielen Arbeitsstunden konstant.

Aber auch Großunternehmen profitieren von Cobots, vor allem wenn es um die Produktion kleiner Stückzahlen oder um Nacharbeiten geht, die heute noch manuell erledigt werden. Dass die Cobots genau den richtigen Nerv getroffen haben, war deutlich zu spüren: Das Interesse an dieser Technologie war wirklich groß.

CO2-Fußabdruck live messen

Besonders spannend war für mich auf der Messe auch die automatisierte Fertigungsstraße. Diese zeigte das Schneiden, Schweißen, Absaugen und die Endkontrolle eines Werkstücks. Die Besonderheit daran: Es wurde nicht nur der Verbrauch von Strom, Draht und Schutzgas digital erfasst, um Produktivitätsdaten zu erhalten, sondern auch live der CO2-Fußabdruck ermittelt. Um ihren Kunden Daten zur Verfügung stellen zu können, schätzen viele Hersteller derzeit ihren CO2-Verbrauch und überschätzen ihn oft lieber als zu niedrige Daten anzusetzen. Hier wurde gezeigt, dass die gesammelten Daten genau aufzeigen können, wie sich das CO2-Äquivalent zusammensetzt – sowohl in den Teilprozessen, als auch im Gesamtprozess. So kann man nicht nur seinen Kunden genaue Messdaten liefern, sondern auch erkennen, wo man den eigenen CO2-Fußabdruck minimieren kann.

Trendthema Schweißrauchabsaugung

Das Thema Schweißrauchabsaugung ist aktueller denn je. Ich habe auf der Messe festgestellt, dass das Gesundheitsbewusstsein und auch das Risikobewusstsein deutlich gestiegen sind. Beides ist mittlerweile fester Bestandteil der Entscheidungsfindung und ich bin überzeugt davon, dass das Thema in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Auch für die Besucher war die Schweißrauchabsaugung eines der Top-Themen, das mit regem Interesse aufgenommen wurde.

Die großen Bedenken gegenüber der Schweißrauchabsaugung – Gewicht und Größe, eingeschränkte Sicht beim Schweißen und Porosität durch das versehentliche Absaugen des Schutzgases – wurden durch Produktinnovationen weitgehend ausgeräumt. Die Brenner sind nicht mehr so groß und schwer, wie man sie vielleicht noch in Erinnerung hat. Man hat während des Schweißens eine optimale Sicht auf den Prozess und es wird auch kein Schutzgas mehr abgesaugt.

Ich persönlich finde es sehr gut und wichtig, dass die Entwicklungen der Branche den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden nach vorne stellt und das Bewusstsein dafür erweitert. Erfreulicherweise haben sich die Themen Gesundheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu einem Branchentrend entwickelt, dem immer mehr Unternehmen folgen.

Viele Spannende Gespräche

Viel Spaß hatte ich aber nicht nur an den Produkten und Innovationen, sondern auch am persönlichen Austausch. Ob mit Kunden, Händlern oder Mitbewerbern: Diese Begeisterung war außergewöhnlich.

Sehr gefreut habe ich mich auch, wenn ich auf meinen WELDPROF®-Kanal angesprochen wurde. Besonders gut kam an, dass die Videos sehr produktneutral sind und technische Inhalte leicht verständlich vermitteln. Das sind auch die Punkte, die mir persönlich wichtig sind. Schließlich hat jeder Zuschauer andere Schwerpunkte und einen ganz anderen Wissensstand und geht deshalb auch unterschiedlich an meine Videos heran. Generell habe ich durchweg positives Feedback zum Thema WELDPROF® bekommen und es hat mich sehr gefreut, mit begeisterten Zuschauern ins Gespräch zu kommen oder einfach nur ein gemeinsames Foto zu machen.

Die Zusammenarbeit mit unseren Influencern und Kooperationspartnern hat mir außerdem wieder sehr viel Spaß gemacht. Persönliches Highlights waren für mich der Bühnentalk zusammen mit Igor Welder und der gemeinsame Vortrag mit unserem Kooperationspartner Inrotech über das Thema: »New welding technologies for regenerative energy production«.

Ein voller Erfolg

Die Messe hat uns allen gutgetan und es war toll, die Menschen wieder persönlich zu treffen. Diesen einmaligen Zusammenhalt haben selbstverständlich auch Kunden, Partner und Schwesterunternehmen gespürt.

Natürlich standen ABICOR BINZEL und unsere Schwesterfirmen im Mittelpunkt, aber dennoch kann ich sagen, dass die Messe auch für mich persönlich ein Erfolg war. Denn viele aktuelle Themen – gerade im Bereich der Nachhaltigkeit und des technischen Fortschritts – sehe ich auch eng mit dem WELDPROF® verknüpft.

Für die kommende SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in zwei Jahren hätte ich gerne etwas mehr Zeit, selbst mal über die Messe zu gehen und andere Aussteller besuchen zu können. Ich hoffe natürlich sehr, dass wir in zwei Jahren einen ähnlich großen Zuspruch finden werden und bin gespannt, wie sich die aktuellen Trends bis dahin entwickeln.

Sie sind an weiteren Themen interessiert?

Generell kann jeder Besucher der WELDPROF®-Webseite über »Ask the WELDPROF®« gezielte Fragen an mich stellen. Diese beantworte ich gerne per E-Mail oder auch in einem meiner Videoformate. Eine Interaktion mit Interessierten aus der Welt der Schweiß- und Fügetechnik ist ausdrücklich erwünscht!