Dass Schweißrauch aus dem MIG/MAG-Schweißen wie auch dem WIG-Schweißen höchst gesundheitsschädlich ist, steht außer Frage. Zum Schutz gegen diese Rauchgase gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine davon ist ein Schweißhelm mit Frischluftbelüftung, der in den Bereich Persönliche Schutzausrüstung fällt. Ein solcher Schweißhelm besteht aus einem überwiegend abgedichteten Kopfteil, in das Frischluft zugeführt wird. Der dabei entstehende leichte Überdruck verhindert das Eindringen von Schweißrauch. Doch was ist mit all den anderen Beschäftigten, die rund um den Schweißplatz arbeiten? Genau das ist der Punkt. Persönliche Schutzausrüstung kommt erst dann zum Tragen, wenn alle anderen Schutzmaßnahmen nicht umsetzbar sind.
Die Leitlinien der Gesundheitsbehörden schreiben zum Schutz gegen Schweißrauch eine bestimmte Abfolge an Maßnahmen vor, die in dieser Reihenfolge auch durchgeführt werden müssen, um den größten Effekt erzielen zu können. Hierfür steht das STOP-Prinzip:
S = Substitution
Die Schweißrauchbelastung kann durch Einsatz optimierter Schutzgase reduziert werden. Wird DC-Schweißen durch Pulsschweißen ersetzt, kann die Schweißrauchentstehung und damit die Belastung durch Schweißrauch reduziert werden. Sind jedoch bestimmte Vorgaben nicht durch andere ersetzbar, kommen technologische Maßnahmen ins Spiel.
T = Technologie
Die Arbeits- und Gesundheitsschutzbehörden empfehlen ganz klar die Schweißrauchabsaugung am Entstehungsort, die sogenannte Punktabsaugung. Ist diese nicht möglich, gibt es die Alternative von Absaughauben als technologische Lösung.
O = Organisation
Organisatorisch kann eine Schweißfachkraft auch andere Arbeiten übernehmen, damit sie nicht mit dem Schweißrauch in Kontakt kommt. Doch ist dies sicher nicht zielführend und noch dazu äußerst unbefriedigend – von einer verringerten Produktivität einmal ganz abgesehen.
P = Persönliche Schutzausrüstung
Als letzte Maßnahme und wenn keine der vorhergehenden umsetzbar ist, greift man nach persönlicher Schutzausrüstung. Ein Schweißhelm mit Belüftung ist das letzte Mittel der Wahl, denn diese Schutzausrüstung hilft nicht den Kolleginnen und Kollegen in unmittelbarer Umgebung. Sie sind weiterhin den gefährlichen Rauchgasen ausgesetzt.
Generell kann jeder Besucher der WELDPROF-Webseite über »Ask the WELDPROF« gezielte Fragen an mich stellen. Diese beantworte ich gerne per E-Mail oder auch in einem meiner Videoformate. Eine Interaktion mit Interessierten aus der Welt der Schweiß- und Fügetechnik ist ausdrücklich erwünscht!