Schaut man sich einen klassischen Rohrschweißbetrieb an, findet man meist folgendes Bild: Rohrstücke liegen auf dem Hallenboden, einzelne Rohrstücke sind auf Böcken positioniert und werden an Einzelarbeitsplätzen von einer Schweißfachkraft zusammengeschweißt. Wurzelschweißen, Lagenschweißen, Decklageschweißen – alles wird manuell erledigt und kostet Zeit. Diesen Betrieben fällt es immer schwerer, die Zeitvorgaben der Kunden einzuhalten, denn der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Selbst wenn man als Arbeitgeber das Glück hat, genügend Schweißerinnen und Schweißer verfügbar zu haben, können Lieferzeiten oft nicht eingehalten werden, weil die Produktion zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Auch Personalkosten stehen bei einer guten Auftragslage in keiner Relation, wenn die Effizienz nicht gesteigert werden kann, um das erforderliche Auftragsvolumen zu erfüllen. Viele reine Rohrschweißbetriebe stehen daher vor hohem Automationsdruck.
Herausforderungen beim Rohre Schweißen
In der Vorfertigung von Rohren dreht sich alles um Zeit – und natürlich Qualität. Viele unterschiedliche Rohre und Rohrgrößen von 2 Zoll (50 mm) bis 60 Zoll (1500 mm) werden in der Rohrvorfertigung geschweißt. Zu berücksichtigen ist, dass nicht jedes Rohr nach Vorgabe kreisrund in diesem Produktionsschritt ankommt, sondern Toleranzen aufweist, die beim Schweißen ausgeglichen werden müssen. Für eine Automatisierung sind dies die denkbar schlechtesten Voraussetzungen. Die Anforderungen an ein automatisiertes System sind also höchste Flexibilität beim Wechsel von einem Bauteil zu einem anderen und die Fähigkeit, Toleranzen auszugleichen. Beim Automatisieren der Vorfertigung von Rohren wird das Know-how der Schweißfachkraft genutzt, auf die Datenbank eines sogenannten kollaborierenden Roboters – wie den Rohrschweiß-Cobot SWR von ABICOR BINZEL – übertragen und mittels SPS anderen Bedienern der Maschine zur Verfügung gestellt.
Funktionsweise von Rohrschweißrobotern in der Vorfertigung von Rohren
Automatisierung beim Rohre Schweißen bedeutet, dass das zu schweißende Rohr an einem sogenannten Positionierer angebracht wird, der mit einer automatischen Drehvorrichtung dafür sorgt, dass sich das Rohr stetig dreht. Gleichzeitig wird die Schweißarbeit von einem Roboter übernommen, der Wurzel, alle Zwischenlagen wie auch die Decklage ohne Unterbrechung schweißt. Die Bedienung eines solchen kollaborierenden Roboters ist denkbar einfach und kann leicht von einem Operator ausgeführt werden. Auf diese Weise kann eine Schweißfachkraft gleich mehrere Rohrschweißroboter bedienen, während ein Kollege oder eine Kollegin beispielsweise heftet und die Werkstücke vorbereitet. Dies bedeutet hohe Schnelligkeit, Produktivität und Anlagenverfügbarkeit bei gleichzeitig garantiert gleichbleibender Qualität.
Mit einem Rohrschweißroboter wie dem SWR können vor allem mittlere bis große Unternehmen die Fertigung ihrer Rohre einfacher automatisieren. Ein Return on Investment kann mit solch einem Roboter bereits nach weniger als zwei Jahren erreicht werden.
Schauen Sie sich hierzu gerne auch dieses Video an.
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